INTERVIEW

Drei Fragen an Anton S. Quinsten - Stellvertretender Vorsitzender der DGMTR

Anton S. Quinsten ist Leitender MTR und Referent für Innovations- und Projektmanagement am Universitätsmedizin Essen und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Technolog:innen (DGMTR). Er hat einen Bachelor Abschluss in Wirtschaftsinformatik und ist Autor des Buches Informationstechnologie und Künstliche Intelligenz in der Radiologie. Als Pionier in Remote Scanning hat er weltweit die erste MRT-Untersuchung von zuhause aus durchgeführt.

von Katja Mader · 10. Oktober 2023

Was begeistert Sie an Ihrem Beruf als MTR?

Ich bin mit Herz und Seele Medizinischer Technologe für Radiologie (MTR). Allerdings hatte ich in meiner Vergangenheit verschiedene berufliche Erfahrungen gemacht. Ich war als Cocktail-Mixer tätig und habe eine Ausbildung als Beton- und Stahlbetonbauer sowie ein Studium in Wirtschaftsinformatik absolviert. Dies ermöglicht es mir, den MTR-Beruf mit anderen Berufen zu vergleichen. Keiner dieser Beruf hat mich jedoch so überzeugt wie der MTR-Beruf.

Für mich persönlich ist der MTR-Beruf eine Berufung, und ich würde jedem jungen Menschen raten, ebenfalls diesen Weg einzuschlagen. Seit mittlerweile 20 Jahren übe ich diesen Beruf aus, und ich bin immer noch genauso leidenschaftlich dabei wie am Anfang. Unsere Tätigkeit steht in enger Verbindung mit den ständigen technologischen Fortschritten, jedoch zeichnet sie sich vor allem durch ihren sozio-technologischen Aspekt aus.

Was mich besonders fasziniert, ist die Möglichkeit, als MTR eigenständig und eigenverantwortlich Patientinnen und Patienten zu untersuchen und ihnen somit zu helfen. Dabei kann ich auf ein fundiertes Fachwissen in den Bereichen Medizin, Physik, Medizintechnik und Informationstechnologie zurückgreifen.

Weshalb engagieren Sie sich in der DGMTR?

Um mit den ständigen technologischen Fortschritten in unserem Beruf Schritt zu halten, ist es erforderlich, unser Wissen kontinuierlich zu aktualisieren. Aus diesem Grund engagiere ich mich dafür, geeignete Fort- und Weiterbildungen sowie Kongresse und Workshops zu organisieren. Darüber hinaus möchte ich meinen Beitrag zur berufspolitischen Gestaltung leisten, um die Weiterentwicklung unseres Berufsfeldes voranzutreiben. Mein besonderes Interesse liegt dabei auf der Akademisierung des MTR-Berufs in Deutschland.

In meiner Rolle als einer der Gründer der AG MTR-Wissenschaft innerhalb der DGMTR, strebe ich an, die Bedeutung von Forschung im Bereich der MTR zu etablieren. Durch mein Engagement in der DGMTR möchte ich aktiv dazu beitragen, den MTR-Beruf zukunftsfähig zu gestalten und weiterzuentwickeln.

Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Tätigkeit für die DGMTR?

Ganz klar: Innovation, Digitalisierung und Informationstechnologie, insbesondere Künstliche Intelligenz und somit die AG MTR-Wissenschaft in der DGMTR. Konkret beschäftige ich mich damit, wie innovative Technologien dazu beitragen können, die aktuellen Herausforderungen im Bereich MTR zu bewältigen. Meine Forschungsergebnisse und meine praktische Erfahrung nutze ich, um zu evaluieren, wie die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowohl den Patientinnen und Patienten helfen als auch die MTR entlasten können.